top of page
Logo Schulter Ockert

Impingement-Syndrom der Schulter - Ursachen, Symptome und Behandlung von Schulterschmerzen bei Impingementsyndrom.

  • 31. Dez. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Sept.


Unter dem Impingement-Syndrom versteht man ein Krankheitsbild, bei dem Schulterschmerzen durch einen Engpass zwischen Oberarmkopf (Humeruskopf) und Schulterdach (Akromion = knöcherner Fortsatz des Schulterblattes) hervorgerufen werden.



In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Impingement Syndrom:


  1. Entstehung und klinische Symptome des Impingement-Syndroms.

  2. Prävention der Schleimbeutelentzündung und des Impingement-Syndroms der Schulter.

  3. Diagnostik und Behandlung des Impingement-Syndroms - operativ vs. konservativ.



Entstehung und klinische Symptome des Impingement-Syndroms.



Neben haltungsbedingter Fehlposition und gestörtem Bewegungsablauf des Humeruskopfes können knöcherne Anbauprozesse ursächlich für ein Impingement-Syndrom sein.

Durch den Zwischenraum zwischen Oberarmknochen und Schulterdach verlaufen die Sehnen der Rotatorenmanschette (Supraspinatussehne d. Red.) sowie Schleimbeutel, die maßgeblich für die Beweglichkeit der Schulter von Bedeutung sind.

 


Vor allem beim seitlichen Anheben des Armes kann es zu einem schmerzhaften Einklemmen der Rotatorenmanschette oder des Schleimbeutels unter dem Schulterdach kommen. Neben haltungsbedingter Fehlposition und gestörtem Bewegungsablauf des Humeruskopfes können knöcherne Anbauprozesse ursächlich beim Impingement-Syndrom sein.




Graphik zur Anatomie der Schulter


Der Krankheitsverlauf ist schleichend und tritt auch bei körperlich aktiven Menschen mit z. B. Überkopftätigkeit auf. In manchen Fällen wird die Krankheit durch eine schmerzhafte Kalkeinlagerung in den Sehnen der Rotatorenmanschette (Tendinitis calcarea) begleitet. In anderen Fällen kommt es zu einer isolierten Schleimbeutelentzündung oder zur Schultersteife.

 


Folgen können z. B. degenerative (d. h. durch Abnutzung bedingte) Schäden an der Rotatorenmanschette sein, die den Oberarmkopf an der richtigen Stelle in der Gelenkpfanne zentrieren.

 


Sind diese Muskeln durch einen Unfall oder Abnutzung geschwächt oder gar gerissen, kann ein Hochsteigen des Humeruskopfes unter das knöcherne Schulterdach resultieren. 

 


Im Laufe des Lebens können sich unterhalb des Schulterdaches oder unterhalb des Schultereckgelenks knöcherne Sporne und Verkalkungen an Bandansätzen bilden, die dann das Durchgleiten der Sehnen einengen. Zudem kann das Impingement-Syndrom als Begleiterscheinung bei anderen Schultererkrankungen (z. B. Instabilität) auftreten und bedarf deshalb einer exakten Abklärung.

 


Das Engpass-Syndrom führt zu typischen Symptomen wie Schmerzen in der Schulter v. a. beim Liegen auf der betroffenen Schulter. Durch den Defekt der Rotatorenmanschette und der Schleimbeutelentzündung (Bursitis) wird die Biomechanik der Schulter beeinträchtigt und vor allem das Anheben des Oberarms schmerzt.  

 



Prävention der Schleimbeutelentzündung und des Impingement-Syndroms der Schulter.

 


Eine wirksame Prävention besteht darin, sich täglich der eigenen Haltung und Schulterposition bewusst zu werden und die Schulterblätter regelmäßig nach hinten unten zu ziehen.

 


Bei über Jahre eingeschlichenen Haltungsfehlern kann es mitunter schwerfallen, sich eine korrekte Haltung vor Augen zu führen, außerdem ist es anstrengend, auf eine "gute Körperhaltung" zu achten. In diesen Fällen lässt sich durch eine gute Physiotherapie mit zentrierenden Übungen oder z. B. durch Pilates leicht eine Beschwerdelinderung erzielen.

 

 

Viele unklare Schulterbeschwerden werden in der Orthopädie vorschnell als Impingement-Syndrom gedeutet. Dadurch wird die eigentliche Ursache oft erst spät erkannt und eine wirksame Therapie hinausgezögert.

 

 

Häufig lassen sich haltungsbedingte Fehlpositionen und gestörte Bewegungsabläufe des Humeruskopfes bei Abspreizen des Armes beobachten.

 



Physiotherapeutin behandelt Patient am Arm


Problematischer ist es dagegen, wenn das Engpasssyndrom schon strukturelle Schäden an den Sehnen verursacht hat. Dann ist eine konservative Therapie meist nicht ausreichend.

 

 

Wir verfolgen das Ziel, durch eine genaue Untersuchung der Schulter die richtige Diagnose frühzeitig zu stellen und das ursächliche Problem von Anfang an zu behandeln.

 



Diagnostik und Behandlung des Impingement-Syndroms - operativ vs. konservativ.



Bei Verdacht auf ein Impingementsyndrom wird bei einer körperlichen Untersuchung durch einen Spezialisten der sogenannte painful arc (Schmerzen beim Anheben des Armes zwischen 50 und 120 Grad) getestet. Zudem wird der Subakromialraum mittels Ultraschall untersucht, um Veränderungen von Sehnen und Schleimbeutel zu sehen. Reicht die Sonografie nicht aus, werden die Strukturen der Schulter durch ein MRT dargestellt. 


 

Wenn die Ursachen eines Impingement-Syndroms abgeklärt wurden und die richtige Diagnose steht, führt eine konservative Therapie mit zentrierenden Übungen meist innerhalb weniger Monate zu einer Beschwerdelinderung oder einem vollständigen Abklingen der Beschwerden.

 

 

Durch gezielte Physiotherapie (= Krankengymnastik) und bedarfsadaptierte Schmerztherapie kann ein Auftrainieren der gelenkumgebenden Muskulatur den Humeruskopf wieder perfekt im Gelenk zentrieren und ausreichend „Platz“ unter dem Schulterdach schaffen. Die Stabilität und Biomechanik der Schulter werden dadurch wiederhergestellt. 

 

 

Führt eine konservative Therapie nicht zum Erfolg, ist eine Spiegelung des Schultergelenks ein schonender Eingriff mit hohen Erfolgsaussichten. Dies kann z. B. bei verletzungsbedingtem Impingement-Syndrom, weit auslaufendem Akromiontyp oder bei hartnäckigen Verläufen sinnvoll sein.

 

 

Arthroskopische Abtragung eines Knochensporns am Schulterdach
Arthroskopische Abtragung eines Knochensporns am Schulterdach

 


Kommt es zu einer operativen Behandlung, wird auf der betroffenen Seite Raum unter dem Schulterdach geschaffen. Die arthroskopische Operation in Schlüssellochtechnik behebt die Einengung der Rotatorenmanschette, repariert die Schädigung der Weichteile und verschafft der Bursa unterhalb des Schulterdachs Raum, damit die Entzündung des Schleimbeutels abklingen kann. 

 



Fazit:

 

  • Neben haltungsbedingter Fehlposition und gestörtem Bewegungsablauf des Humeruskopfes, können knöcherne Anbauprozesse ursächlich für ein Impingement-Syndrom sein.

 

 

 

  • Der Krankheitsverlauf ist häufig schleichend und kann bei körperlich aktiven Menschen mit z. B. Überkopftätigkeit auftreten.

 

 

 

  • Präventiv wirkt, sich täglich seine Haltung und damit die Position der Schulter bewusst zu machen und die Schulterblätter nach hinten und unten zu ziehen.

 

 

 

  • Führt eine konservative Therapie nicht zum Erfolg, ist eine therapeutische Spiegelung des Schultergelenks ein schonender Eingriff mit hohen Erfolgsaussichten.





Sie haben Fragen? Dann vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Schulterspezialisten:


Prof. Ockert Schulterspezialist München




Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,

Sportmedizin



 
 
bottom of page