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IMPINGEMENTSYNDROM

Der Subacromialraum mit den Sehnen

Impingement-Syndrom der Schulter: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Schmerzen im Schultergelenk durch Impingement


 

Das Impingement-Syndrom der Schulter, auch Schulterengpass-Syndrom genannt, ist eine häufige Ursache für Schmerzen in der Schulter. Es entsteht durch eine Einengung im Schultergelenk, insbesondere im Raum unter dem Schulterdach, was zu einer Reizung und Entzündung der dort befindlichen Sehnen und Schleimbeutel führen kann.


Die Diagnose des Impingement-Syndroms der Schulter ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten und die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen.



Frau trainiert mit Gewichten beim Crossfit


Ursachen des Impingement-Syndroms

 

Das Impingement-Syndrom der Schulter kann verschiedene Ursachen haben, die oft in Kombination auftreten. Diese Ursachen lassen sich grob in anatomische Faktoren, Überlastung und Verletzungen sowie Alterungsprozesse einteilen.


Es ist wichtig, die genaue Ursache für das Impingement-Syndroms zu identifizieren, um eine gezielte Therapie einleiten zu können. Die Symptome beim Engpassyndrom der Schulter können variieren, je nach Ausmaß der Einengung und der resultierenden Entzündung.



Anatomische Faktoren

Anatomische Variationen im Bereich des Schultergelenks können das Risiko für ein Impingement-Syndrom erhöhen. Eine häufige Ursache ist die Form des Akromions, des knöchernen Fortsatzes des Schulterblatts, der das Schulterdach bildet.


Ein hakenförmiges Akromion kann den Raum unterhalb des Schulterdachs, den Subakromialraum, verkleinern und so eine Einengung für die Sehnen der Rotatorenmanschette verursachen. Auch knöcherne Anbauten oder Sporne im Bereich des Schultergelenks können zum Impingement beitragen und die Beweglichkeit beeinträchtigen. Beim Impingement-Syndrom ist der Raum unter dem Schulterdach oft verengt.


Überlastung und Verletzungen


Wiederholte Überkopfbewegungen, wie sie beispielsweise bei Überkopfarbeiten oder bestimmten Sportarten vorkommen, können zu einer Überlastung der Sehnen der Rotatorenmanschette und des Schleimbeutels unterhalb des Schulterdachs führen. Diese Überlastung kann eine Entzündung verursachen, die den Raum im Schultergelenk weiter verengt und so den Schulterengpass begünstigt.


Auch akute Verletzungen, wie beispielsweise ein Sturz auf die Schulter, können zu einer Entzündung und Schwellung im Schultergelenk führen und somit das Impingement-Syndrom auslösen. Die Behandlung des Impingement-Syndroms sollte die Entzündung lindern.



MRT Bild einer gerissenen Supraspinatussehne
MRT Bild einer gerissenen Supraspinatussehne


Alterungsprozesse

Mit zunehmendem Alter können degenerative Veränderungen im Schultergelenk auftreten. Dazu gehören beispielsweise Verschleißerscheinungen an den Sehnen der Rotatorenmanschette, die dazu führen können, dass diese anfälliger für Verletzungen und Entzündungen werden.


Auch die Bildung von Knochenspornen am Akromion, dem Schulterdach, ist ein häufiges Phänomen im Alterungsprozess und kann den Raum unterhalb des Schulterdachs verkleinern, was das Risiko für ein subacromiales Impingement erhöht. Diese Veränderungen können zu Schmerzen in der Schulter führen und die Beweglichkeit der Schulter einschränken. Beim seitlichen Anheben des Armes können Beschwerden auftreten.



Typische Symptome des Impingement-Syndroms

 


Schmerzen im Schultergelenk


Das Hauptsymptom beim Impingement-Syndrom der Schulter sind Schmerzen. Diese Schulterschmerzen können schleichend beginnen und sich allmählich verstärken oder plötzlich nach einer Überkopfbewegung oder Verletzung auftreten.


Die Schmerzen sind oft bewegungsabhängig und treten besonders beim Anheben des Arms zur Seite oder bei Überkopfbewegungen auf. Die Schmerzen beim Impingement können auch in Ruhe vorhanden sein, besonders nachts, und den Schlaf der Patienten beeinträchtigen. Oft strahlen die Schmerzen in den Oberarm aus und können bis in den Ellenbogen reichen.



Einschränkung der Beweglichkeit


Neben den Schmerzen führt das Syndrom häufig zu einer Einschränkung der Mobilität der Schulter. Betroffene haben Schwierigkeiten, ihren Arm vollständig zu heben oder hinter den Rücken zu führen. Diese Bewegungseinschränkungen entstehen durch die Schmerzen und die Entzündung im Gelenk.


Das Impingement kann zu einer Schonhaltung führen, die die Beweglichkeit weiter reduziert. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Impingement sogar zu einer Frozen Shoulder führen, einer vollständigen Versteifung des Schultergelenks. Eine rechtzeitige Therapie kann die Flexibilität der Schulter wiederherstellen.


Schmerzausstrahlung in den Arm


Ein weiteres typisches Symptom beim Impingement-Syndrom ist die Schmerzausstrahlung in den Arm. Die Schmerzen können vom Glenohumeralgelenk in den Oberarm, Ellenbogen und sogar bis in die Hand ausstrahlen.


Die Schmerzausstrahlung wird oft durch die Reizung der Nerven im Schulterbereich verursacht, die durch die Reizung und Einengung beim Impingement entstehen. Die Schmerzen in der Schulter können auch als dumpf, stechend oder brennend beschrieben werden. Diese Beschwerden können die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen.


Die Behandlung des Impingement-Syndroms zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern.




Abbildung einer rechten Schulter mit Schmerzaustrahlung


Diagnose des Impingement-Syndroms


 

Klinische Untersuchung


Die Diagnose beim Schulterengpass der Schulter beginnt in der Regel mit einer ausführlichen klinischen Untersuchung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten. Dabei wird das Bewegungsausmaß der Schulter getestet und nach schmerzhaften Bereichen abgetastet.


Spezielle Tests, wie beispielsweise der Neer-Test oder der Hawkins-Test, können durchgeführt werden, um das Impingement zu provozieren und die Diagnose zu bestätigen. Der Arzt wird auch nach der Krankengeschichte des Patienten fragen, um mögliche Ursachen für das Impingement, wie Überkopfarbeiten oder Verletzungen, zu identifizieren.


Die klinische Untersuchung ist entscheidend für die weitere Therapie.



Bildgebende Verfahren


Ergänzend zur klinischen Untersuchung können bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um die Diagnose beim Engpass-Syndrom der Schulter zu sichern und andere Ursachen für die Schulterschmerzen auszuschließen.


Röntgenaufnahmen können beispielsweise knöcherne Veränderungen, wie Knochensporne am Akromion, darstellen, die zum Impingement beitragen.


Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann die Weichteile, wie die Sehnen der Rotatorenmanschette und den Schleimbeutel, beurteilen und Entzündungen oder Risse der Sehnen aufzeigen. Ultraschalluntersuchungen können ebenfalls zur Beurteilung der Sehnen und des Schleimbeutels eingesetzt werden.


Die Diagnose des Impingement ist für die Behandlung relevant.



Physiotherapeutin behandelt die Schulter einer Patientin


Behandlungsmöglichkeiten beim Impingement-Syndrom der Schulter

 


Konservative Therapieansätze beim Impingement Syndrom


Bei der konservativen Therapie des Impingement-Syndroms der Schulter stehen die Linderung der Schmerzen in der Schulter und die Wiederherstellung der Beweglichkeit im Vordergrund. Hierzu zählen verschiedene Maßnahmen wie die Gabe von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten, beispielsweise Kortison, zur Linderung der Reizung des Schleimbeutels (Bursitis) unter dem Schulterdach.


Ebenso kommen physikalische Therapien wie Wärme- oder Kälteanwendungen zur Anwendung, um die Schmerzen beim Impingement-Syndrom zu lindern. Diese konservativen Therapieansätze sind oft die erste Wahl, um das Impingement-Syndrom zu behandeln, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird, und zielen darauf ab, die Symptome zu verbessern und die Funktion der Schulter wiederherzustellen.



Physiotherapie


Die Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung des Impingement-Syndroms. Durch gezielte Übungen soll der Bewegungsradius der Schulter verbessert und die Muskulatur rund um das Gelenk gestärkt werden.


Die physiotherapeutische Behandlung umfasst oft auch manuelle Therapie, um die Gelenkkapsel zu mobilisieren und Verklebungen zu lösen. Ein wichtiger Aspekt ist das Erlernen von Übungen, die Patienten selbstständig zu Hause durchführen können, um langfristig die Mobilität der Schulter zu erhalten und ein erneutes Impingement zu verhindern.


Die Physiotherapie hilft, die Symptome beim Impingement-Syndrom der Schulter zu reduzieren und die Funktion der betroffenen Schulter zu verbessern. Die Therapie trägt dazu bei, die Belastung auf die Sehnen zu verringern.



Arthroskopische Resektion am Schulterdach
Arthroskopische sparsame Resektion eines Knochensporns am Schulterdach



Operative Behandlung des Impingement-Syndroms


Wenn konservative Therapieansätze beim Impingement-Syndrom der Schulter nicht ausreichend helfen, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.


Ziel der Operation ist es, den Raum unter dem Schulterdach zu erweitern, um die Einengung der Sehnen der Rotatorenmanschette zu beseitigen. Dies kann durch eine arthroskopische Operation erfolgen, bei der Knochensporne am Akromion abgetragen und entzündetes Gewebe entfernt werden. In manchen Fällen ist es notwendig, auch den Schleimbeutel zu entfernen.


Die Operation soll die Schmerzen in der Schulter lindern und die Flexibilität der Schulter wiederherstellen.


Die Entscheidung für eine operative Behandlung sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Orthopäden getroffen werden.




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Therapie und Nachsorge beim Schulterengpass-Syndrom durch Orthopäden


 

Rehabilitation nach Impingementsyndrom


Unabhängig davon, ob eine konservative oder operative Behandlung des Impingement-Syndroms der Schulter erfolgt ist, spielt die Rehabilitation eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg. Nach einer Operation ist eine intensive Physiotherapie erforderlich, um die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen und die Muskulatur zu kräftigen.


Auch nach konservativer Therapie können physiotherapeutische Übungen helfen, die Schulter zu stabilisieren und einem erneuten Impingement vorzubeugen. Wichtig ist, dass der Patient aktiv an der Rehabilitation teilnimmt und die Übungen regelmäßig durchführt.


Durch eine konsequente Nachsorge können langfristige Beschwerden gelindert und die Funktion des Schultergelenks optimiert werden.



Langfristige Prävention von Impingement


Um einem erneuten Impingement-Syndrom der Schulter vorzubeugen, sind langfristige Präventionsmaßnahmen wichtig. Dazu gehören verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel:


  • Das Vermeiden von Überkopfarbeiten und Überkopfbewegungen, die das Schultergelenk belasten.

  • Regelmäßiges Dehnen und Kräftigen der Schultermuskulatur, um die Schulter zu stabilisieren und einem Impingement vorzubeugen.


Auch eine gute Körperhaltung und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung können dazu beitragen, die Belastung auf die Schulter zu reduzieren. Bei ersten Anzeichen von Schmerzen in der Schulter sollte frühzeitig ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten und ein Fortschreiten des Impingement-Syndroms zu verhindern.


Die Behandlung des Impingement-Syndroms zielt darauf ab, die Beweglichkeit der Schulter zu bewahren.


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FAQs zum Impingementsyndrom.

Wann ist eine Operation beim Impingement nötig?

Wenn Schmerzen trotz Physiotherapie und Injektionen nicht abklingen.

Wie wird das Impingement operiert?

Meist arthroskopisch durch Abtragung von Engstellen und Glättung des Schleimbeutels.

Welche Risiken gibt es bei OP wegen Impingementsyndrom?

Entzündungen, Narbenbildung oder erneute Beschwerden sind die häufigsten Risiken nach einer OP wegen Impingementsyndrom, sind aber insgesamt sehr selten.

Ich lasse mich wegen eines Impingementsyndroms operieren. Wann kann ich wieder arbeiten?

Je nach beruflicher Belastung ist die Wiederaufnahme der Arbeit schon nach wenigen Tagen möglich. Der Arm sollte in den ersten 6 Wochen nicht über 120° abgespreizt werden und Maximalbelastungen ausgesetz werden, z.B. Büroarbeiten sind aber meist nach 2 Wochen möglich.

Sport nach Impingement-OP. Wann geht das wieder?

Viele sportliche Betätigungen können wenige Wochen nach einer Impingement-OP wieder ausgeübt werden. Vor allem Laufsportarten, Wandern oder Fahrradfahren sind frühzeitig wieder möglich. Überkopfsportarten wie Tennis oder bestimmte Fittnesübungen können einige Zeit brauchen, bis sie wieder auf altem Niveau gelingen. Meist ist die Beweglichkeit der Schulter schuld, die nach einem Eingriff häufig eingeschränkt ist. Hierbei helfen spezifische Bewegungsübungen und gezielte Physiotherapie um schnell wieder zum Sport zurückzukehren.

Weitere Informationen

PROF. DR. MED BEN OCKERT

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.

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