Rotatorenmanschettenruptur: Symptome und effektive Behandlung einer Ruptur (Riss) der Rotatorenmanschette
Schulterschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Kraftverlust – hinter diesen Beschwerden steckt häufig eine sogenannte Rotatorenmanschettenruptur.
Dabei handelt es sich um einen Riss einer oder mehrerer Sehnen, die den Oberarmkopf stabilisieren. Die Verletzung kann plötzlich auftreten oder sich schleichend über Jahre im Gelenk entwickeln.
In unserer spezialisierten Schulterpraxis in München sind wir auf die Diagnose und Therapie von Rotatorenmanschettenrissen spezialisiert und begleiten Sie auf dem Weg zurück zur schmerzfreien Bewegung.

Was ist die Rotatorenmanschette?
Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Muskeln und ihren Sehnen, die das Schultergelenk umgeben. Die Sehnen der Rotatorenmanschette sind:
Supraspinatus
Infraspinatus
Teres minor
Subscapularis
Gemeinsam sorgen sie für die Stabilität und Beweglichkeit der Schulter – insbesondere beim Heben und Drehen des Arms. Bei einer Rotatorenmanschettenruptur reißt eine oder mehrere dieser Sehnen – entweder teilweise (Teilruptur) oder vollständig (kompletter Schaden). An häufigsten kommt es zu Rupturen der Sehnen des Musculus supraspinatus und Musculus infraspinatus gefolgt vom Musculus subscapularis und am seltensten des Musculus teres minor.
Ursachen: Wie kommt es zum Riss der Rotatorenmanschette?
Ein Rotatorenmanschettenriss kann verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten Ursachen einer Rotatorenmanschettenruptur zählen:
1. Degenerativ (Verschleißbedingt):
Im Laufe der Jahre verliert das Sehnengewebe an Elastizität und wird anfälliger für Risse. Kleine Mikroverletzungen durch Verscheiß bei Überkopfarbeiten, Sport, oder durch Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkung am Schulterblatt können sich über die Zeit durch Degeneration zu einem Sehnenriss entwickeln.
2. Traumatisch (durch Unfall):
Ein Sturz auf den ausgestreckten Arm oder eine abrupte, ruckartige Bewegung kann zu einem plötzlichen Schaden führen – häufig bei jüngeren oder sportlich aktiven Menschen.
3. Sekundär bei anderen Schulterproblemen:
Ein Impingement-Syndrom (Einengung unter dem Schulterdach) oder eine Kalkschulter können das Gewebe zusätzlich belasten und zu einem Sehnenriss führen.

Schulterschmerzen und andere häufige Symptome einer Rotatorenmanschettenruptur der Schulter
Die Beschwerden hängen davon ab, ob die Ruptur plötzlich oder schleichend entstanden ist:
Schmerzen bei Belastung, besonders beim Heben des Arms z.B. Kämmen der haare
Nachtschmerzen, vor allem beim Liegen auf der betroffenen Seite
Kraftverlust beim Heben oder Drehen des Arms z.B. Tragen von Einkaufstaschen
Bewegungseinschränkungen
Knack- oder Reibegeräusche im Schultergelenk
Bei einer akuten Ruptur können die Schmerzen sehr stark sein und die Bewegungsfähigkeit schlagartig eingeschränkt sein.
Diagnostik einer Rotatorenmanschettenruptur
Die Diagnose einer Rotatorenmanschettenruptur lässt sich häufig klinisch stellen. In unserer Praxis führen wir eine gründliche klinische Untersuchung durch. Dabei testen wir gezielt die Mobilität, Kraft und Schmerzpunkte Ihrer Schulter.
Zur weiteren Abklärung kommen moderne bildgebende Verfahren zum Einsatz:
Ultraschall – zur schnellen Einschätzung direkt in der Praxis eignet sich eine Ultraschalluntersuchung
MRT (Kernspintomographie) – zur genauen Darstellung des Sehnenrisses, seiner Größe und möglicher Begleitverletzungen
Röntgen – zur Beurteilung der knöchernen Strukturen

Behandlung einer Rotatorenmanschettenruptur: konservativ oder operativ?
Die Wahl der Therapie richtet sich orthopädisch nach dem Ausmaß der Ruptur, dem Alter, der körperlichen Belastungund den individuellen Einschränkungen
Konservative Therapie bei Sehnenriss (Ruptur der Rotatorenmanschette)
Konservative Therapie
Bei kleinen oder schmerzarmen Teilrissen kann oft auf eine Operation verzichtet werden. Ziel ist es, die Funktion der Schulter durch gezielte Maßnahmen zu erhalten:
Physiotherapie zur Muskelkräftigung und Entlastung der Sehne
Schmerz- und Entzündungshemmung durch Medikamente oder Injektionen
Alltagsanpassung zur Vermeidung weiterer Reizungen
Diese Form der Therapie eignet sich besonders für ältere Patienten oder Menschen mit nur geringen Funktionseinbußen.

Wie lange sollte ich eine konservative Behandlung durchführen und wann wird eine Operation bei einem Riss der Sehne der Rotatorenmanschette empfohlen?
Eine Operation wird empfohlen, wenn:
die beklagten Symptome trotz Therapie bestehen bleiben
die Sehne vollständig abgetrennt und die Funktion beeinträchtigt ist
die Schulter stark geschwächt ist
jüngere oder aktive Patienten betroffen sind
Operative Therapie
Für die Versorgung von Erkrankungen und Verletzungen der Schulter sowie von Verschleißerscheinungen der Manschette sollte man sich entsprechend vorbereiten.
Bei einem Schaden der Supraspinatussehne oder wenn mehrere Sehnen der Rotatorenmanschette Verschleiß aufweisen, wird de Extremitätit nach dem Eingriff für kurze Zeit ruhiggestellt.
Das Anheben des Armes erfolgt zu Beginn nur im Rahmen einer Physiotherapie, passive oder durch Verwendung eines Bewegungsstuhls.
Im Verlauf sind Übungen zur Kräftigung der Muskulatur notwendig um die Muskeln der Rotatorenmanschette und das Gelenk zentriert für sportliche Aktivitäten vorzubereiten.
Wie wird operiert und wie kann ich mich auf eine operative Therapie des Schultergelenks vorbereiten?
In den meisten Fällen erfolgt der Eingriff arthroskopisch (Schlüssellochtechnik). Dabei wird der Sehnenriss an der Schulter im Rahmen einer Arthroskopie mit kleinen Instrumenten minimalinvasiv repariert und die gerissenen Sehnen wieder am Knochen befestigt. Das Ziel der Operation ist ein schneller Rückgang starker Schmerzen bzw. Schmerzen im Schulterbereich, die Verbesserung der Beweglichkeit und der Bewahrung der Schulter von Folgeschäden. Häufig werden bei einem Riss in der Rotatorenmanschette Schäden an der langen Bizepssehne und eine Enge unter dem Schulterdach in selbem Eingriff mit versorgt um Ursachen die zu einer Ruptur der Rotatorenmanschette führen können zu beheben und die langfristige Prognose der Schulter zu verbessern.
In schweren Fällen kann auch eine rekonstruktive Operation des Schultergelenks oder – bei sehr ausgedehnten Schäden – ein künstlicher Sehnentransfer eine Kapselrekonstruktion zwischen Gelenkpfanne und Oberarmkopf oder eine inverse Schulterprotheseerforderlich sein.
Nachbehandlung, Rehabilitation und Heilungschancen von Rotatorenmanschettenrupturen
Nach einer arthroskopischen Rekonstruktion ist eine strukturierte Nachbehandlung entscheidend. In der Regel erfolgt zunächst eine Schonphase mit Ruhigstellung. Diese kann von drei Wochen bis sechs Wochen erstrecken, gefolgt von kontrollierter Krankengymnastik. Je nach Art des Eingriffs dauert die Rehabilitation zwischen 6 und 12 Monaten.
Die physiotherapeutische Behandlung ist in den ersten sechs Wochen nach der Operation an der betroffenen Schulter wichtig. In dieser Zeit wird die Schulter zusätzlich mit Hilfe eines CPM-Stuhls (continous passive motion) passiv bewegt.

Im späteren Verlauf kann selbstständiges Training bzw. Eigenübungen die Therapie ergänzen. Im Rahmen regelmäßiger Kontrollen mit einer händischen Untersuchung der Schulter und Ultraschalluntersuchung der Schulter wird die Heilung überwacht.
Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Nachbehandlung sehr gut – viele Patient:innen gewinnen nach einer Rekonstruktion der Rotatorenmanschette ihre Schulterfunktion vollständig zurück. Dabei berichten Patienten zumeist, dass zuvor stechende Schmerzen schnell gelindert waren. Wenige Wochen nach der Operation kann in den meisten Fällen auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichtet werden.

Fazit: Frühzeitige Therapie zahlt sich aus
Eine Ruptur der Rotatorenmanschette ist keine Bagatelle – unbehandelt kann er zu bleibenden Bewegungseinschränkungen im Schulterbereich oder Schulterarthrose führen.
Je früher die richtige Therapie begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen.
In unserer Schulterpraxis in München bietet unser Orthopäde Prof. Ockert Ihnen eine individuelle, ganzheitliche Betreuung – vom ersten Gespräch bis zur vollständigen Genesung.
Sie haben Schmerzen in der Schulter oder Probleme beim Heben des Arms?
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin bei Ihrem Schulterspezialisten in München – wir helfen Ihnen kompetent und persönlich.

Fragen zur Rotatorenmanschettenruptur
Wie erkenne ich, ob ich einen Riss in der Rotatorenmanschette habe?
Ein Riss der Rotatorenmanschette äußert sich meist durch Schmerzen in der Schulter, die sich vor allem bei Belastung oder beim Heben des Arms verschlimmern. Ein typisches Anzeichen ist auch der sogenannte Nachtschmerz – viele Patient:innen berichten, dass sie nicht mehr auf der betroffenen Schulter schlafen können. Zusätzlich kann es zu Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust und einem Gefühl von Instabilität kommen.
Wenn die Sehne plötzlich – etwa nach einem Sturz – reißt, treten die Beschwerden sehr abrupt auf. Bei schleichenden, verschleißbedingten Rissen entwickeln sich die Symptome oft über Wochen oder Monate hinweg. Um Gewissheit zu erlangen, ist eine gezielte klinische Untersuchung, ergänzt durch eine bildgebende Diagnostik (z. B. MRT oder Ultraschall), notwendig. In unserer spezialisierten Schulterpraxis in München klären wir rasch ab, ob tatsächlich ein Sehnenriss vorliegt und wie stark dieser ausgeprägt ist.
Muss jede Rotatorenmanschettenruptur operiert werden?
Nein – nicht jeder Sehnenriss muss operiert werden. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab: dem Ausmaß des Risses, der betroffenen Sehne, dem Alter, dem Aktivitätsniveau und natürlich den Beschwerden des Patienten.
Teilrisse oder kleinere Schäden, vor allem an der Supraspinatussehne, lassen sich oft gut konservativ behandeln. Hierbei kommen Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, Injektionen oder gezieltes Muskeltraining zum Einsatz. Ziel ist es, die Schulterfunktion zu erhalten und die Schmerzen zu lindern.
Eine Operation wird dann empfohlen, wenn:
die Sehne vollständig gerissen ist,
die Beschwerden trotz Therapie nicht besser werden,
die Schulter deutlich an Kraft und Beweglichkeit verliert oder
Patient:innen beruflich oder sportlich stark gefordert sind.
In diesen Fällen führen wir die Rekonstruktion meist minimalinvasiv (arthroskopisch) durch. Dabei wird die Sehne mit kleinen Ankern wieder am Knochen befestigt. Je nach Befund kommen auch andere Verfahren wie Sehnentransfer oder – bei fortgeschrittener Schädigung – eine inverse Schulterprothese in Frage.
In jedem Fall beraten wir Sie in unserer Praxis individuell und umfassend – damit Sie die für Sie beste Behandlungsoption erhalten.

PROF. DR. MED BEN OCKERT
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.