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SCHULTERINSTABILITÄT

SCHULTERINSTABILITÄT

Und schon wieder ist es passiert. Die Schulter ist ausgekugelt. Bei einer instabilen Schulter bewegt sich der Oberarmkopf über die Gelenkpfanne hinaus. Das kann Schmerzen und ein Instabilitätsgefühl hervorrufen.


Dann ist eine Schulter instabil.


Die große Bewegungsfreiheit der Schulter macht sie anfälliger für eine Instabilität, als es bei anderen Gelenken der Fall ist. 


Wegen ihrer verhältnismäßig kleinen knöchernen Gelenkführung, ist die Schulter starkt auf ihre aktiven (Muskeln/Sehnen) und passiven (Labrum, Bänder Kapsel) Stabilisatoren angewiesen. 


Das Labrum glenoidale, welches die knöcherne Pfanne zirkulär umgibt trägt zur Vergrößerung der Kontaktfäche und damit zur Stabilität zwischen den beiden Gelenkpartnern bei. 


Zudem haben die glenohumeralen Bänder wesentlichen Einfluss auf die Gelenksstabilität. Natürlich hat auch der Knochen einen Einfluss auf die Stabilität. 


Eine Schulterinstabilität liegt vor, wenn eine dieser Strukturen so gestört ist, dass der Oberarmkopf phasenweise oder kontinuierlich über die Gelenkpfanne hinaus tritt.  


Kommt es im Rahmen eines Sportunfalls oder eines Sturzes zu einer Krafteinwirkung, die den Oberarmkopf über die Belastbarkeit der aktiven und passiven Stabilisatoren hinaus aus der Pfanne heraushebelt, kugelt die Schulter aus. 



Das können Sie selbst bei einer Instabilität für Ihre Schulter tun.


Liegt eine Schulterinstabilität vor, lässt sie sich in vielen Fällen erfolgreich durch Muskeltraining bzw. Physiotherapie verbessern. 


Dabei werden Muskelgruppen abhängig von der Instabilitätsrichtung trainiert, die einen positiven Einfluss auf die Gelenkführung haben. 


Durch aktive Krankengymnastik und Muskelaufbau lassen sich so strukturelle Schäden an der Schulter teilweise kompensieren. 


Bei größeren Knochendefekten, Kapsel-Labrum-Zerreißungen oder bei lange zurückliegenden Verletzungen haben konservative Maßnahmen Limitationen. Hier lohnt es sich den Befund mit einem Schulterspezialisten zu besprechen. 


Bei der funktionellen Schulterinstabilität ist die konservative  Therapie das wichtigste Behandlungsmittel. Dabei kann auch ein sogenannter Schulter-Schrittmacher eingesetzt werden, der wie bei einer Herzerkrankung des Muskel stimuliert. Langzeitergebnisse zu diesem Verfahren liegen aber noch nicht vor.

FAQ zur Schulterinstabilität

Wenn es konservativ nicht klappt, was sind meine Optionen bei einer Schulterinstabilität?

Wenn die konservative Therapie einer Schulterinstabilität nicht den gewünschten Effekt erwirkt ist eine operative Therapie möglich. Dazu stehen verschiedene arthroskopische (Schlüssellochchirurgie) und offene Verfahren der Schultergelenksstabilisierung zur Verfügung. Die arthroskopische Weichteilstabilisierung ist das häufigste durchgeführte Verfahren zur Therapie der Schulterinstabilität. In vielen Fällen kann über eine minimalinvasive Prozedur der strukturelle Schaden an den Weichteilen adressiert werden und langfristig eine stabile Schulter mit einem einmaligen Eingriff gewährleistet werden.

Was ist eine Rezidivinstabilität und welche Optionen gibt es dafür?

Liegt eine Rezidivinstabilität vor, d.h. eine wiederholte Luxation oder eine Instabilität mit knöchernem Defekt ("Bony Bankart", "Hill-Sachs-Defekt") ist eine reine Weichteilstabilisierung nicht immer ausreichend. In diesen Fällen stehen Kombinationsverfahren aus Weichteilstabilisierung und knöchernem Aufbau zur Verfügung. Diese lassen sich je nach Verfahren arthroskopisch oder offen Durchführen. Eines dieser Verfahren ist die sogenannte Latarjet-OP. Dabei wird ein Knochenstück vom Proc. coracoideus auf den vorderen Pfannenrand transplantiert um ihre Fläche zu vergrößern und einer erneuten Luxation entgegenzuwirken. Ein weiterer Effekt liegt in der dynamischen Stabilisierung durch die Armmuskulatur. Welche Option für Sie die beste ist, erfahren Sie bei unserem Schulterspezialisten.

Weiterführende Informationen

PROF. DR. MED BEN OCKERT

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.

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