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Pulley-Läsion: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Pulley Läsion der langen Bizepssehne.

  • 29. Dez. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Sept.



Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das einen großen Bewegungsbereich zulässt. Zu den Strukturen, die das Schultergelenk stabilisieren, gehören Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder.


 

Eine der wichtigsten Strukturen, die das Schultergelenk stützen, ist das Pulley-Komplex. Dieses Komplex besteht aus Bänder und Sehnen und sorgt für die Führung der langen Bizepssehne im Schultergelenk.

 

 

Eine Pulley-Läsion der Schulter kann Schmerzen und Beschwerden verursachen und unbehandelt zu Schäden der Rotatorenmanschette führen.

 

 

 

In diesem Ratgeber erklären wir das Krankheitsbild einer Pulley-Läsion, einschließlich ihrer Definition, häufigen Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.


 

 

 

In diesem Beitrag erfahren Sie über die Pulley-Läsion: 


  1. Definition der Pulley Läsion.

  2. Schulterschmerzen und typische Symptome einer Schädigung der langen Bizepssehne.

  3. Diagnostik in der Orthopädie.

  4. Das ist der typische Verlauf.

  5. Behandlungsoptionen beim Riss der langen Bizepssehne und der Schädigung der Rotatorenmanschette. 

     

 

 

 

  1. Was ist eine Pulley Läsion und wie entsteht sie?

 

Der Musculus biceps brachii besteht oben aus 2 Anteilen. Eine kurze Bizepssehne und eine lange Bizepssehne. Die Schlinge der langen Sehne verläuft durch den Sulcus intertubercularis und anschließend durch den Oberarmkopf bis hin zur Gelenklippe. Eine Pulley-Läsion beschreibt den Zustand von Läsionen der Schlinge, welche die lange Bizepssehne durch das Schultergelenk führt. 

 

 

 

Das Pulley-System besteht aus mehreren Bändern, darunter dem Ligamentum coracohumerale, dem oberen Ligamentum glenohumerale, sowie Sehnen der Rotatorenmanschette. Diese Strukturen arbeiten zusammen, um die lange Bizepssehne im Schultergelenk zu stabilisieren und eine schmerzfreie Belastungsfunktion der Schulter zu gewährleisten.



Anatomische Darstellung der Schulter von seitlich
Anatomische Darstellung der Schulter von seitlich


Bei Pulley-Läsionen, sind die Bänder, aus denen das Pulley-System besteht, beschädigt oder gerissen, was zur Instabilität der langen Bizepssehne im Schultergelenk führen kann. Folgen sind Schulterschmerzen und unbehandelt kommt es zu einer Schädigung der Rotatorenmanschette oder dem Gelenkknorpel.

 

 

 

 

Arthroskopische Sicht auf die lange Bizepssehne im Verlauf durch die Pulley Schlinge
Arthroskopische Sicht auf die lange Bizepssehne im Verlauf durch die Pulley Schlinge

 

 

 

 

 

  1. Schulterschmerzen und typische Symptome bei einer Pulley-Läsion.

 

 

 

Typische Symptome können je nach Schweregrad der Verletzung variieren. Einige der häufigsten Symptome sind:

 

 

 

Schulterschmerzen:

 

Schmerzen im Oberarm und in der Schulter ist das häufigste Symptom einer Verletzung der Pulley-Schlinge. Der Schmerz kann scharf oder dumpf sein und kann auftreten, wenn die Schulter in Bewegung oder in Ruhe ist. In vielen Fällen treten die Schmerzen im vorderen Bereich der Schulter auf.

 

 

 

Sehneninstabilität:

 

Die Sehneninstabilität tritt auf wenn die Führung des Pulley-Systems beschädigt oder gerissen sind.

 

 

 

Schwäche:

 

Ebenso tritt Kraftverlust auf, wenn Strukturen, die das Schultergelenk stützen, beschädigt oder gerissen werden, was dazu führen kann, dass die Muskeln um die Schulter herum schwach werden.

 

 

 

Eingeschränkter Bewegungsbereich:

 

Ein eingeschränkte Beweglichkeit ist ein häufiges Symptom. Dies tritt auf, wenn die Sehnenführung nicht mehr stabilisiert ist und sich die Schultergelenkskapsel durch die Reizung reflektorisch entzündet. 

 

 

 

Hierbei wird unterschieden, ob es sich um eine schmerzbedingt eingeschränkte Bewegung handelt oder die  Beweglichkeit der Schulter schmerzfrei eingeschränkt ist. Auch die Unterscheidung zwischen passiver und aktiver Bewegungseinschränkungen ist wichtig. 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Diagnostik in der Orthopädie und Unfallchirurgie.

 

 

 

Die Diagnose einer umfasst typischerweise eine körperliche Untersuchung durch einen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bildgebung und andere diagnostische Tests. 

 

 

 

Während der körperlichen Untersuchung wird die Schulter auf Anzeichen von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen untersucht. 

 

 

 

Spezifische funktionelle Tests weisen auf Schäden in der Schulter hin. Dabei ist es wichtig die klinische Funktion der langen Bizepssehne und der Muskelmanschette zu berücksichtigen. 

 

 

 

Bildgebende Verfahren wie die Kernspintomographie (MRT) oder der Ultraschall können ebenfalls zur Diagnose einer verwendet werden. Diese Untersuchungen können helfen, Schäden oder Risse des Pulley-Komplexes zu erkennen. Ebenso können knöcherne Veränderungen sowie eine Entzündung der langen Bizepssehne erkannt werden.




MRT Bild einer gerissenen Supraspinatussehne
Riss der Supraspinatussehne


Bei unklaren Beschwerden, trotz bildgebender Verfahren und konservativer Therapie kann arthroskopisch operativer Eingriff helfen, kleine Schäden am Pulley-System kameragestützt zu identifizieren und bei Bedarf gleich repariert werden. Die Arthroskopie ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem eine kleine Kamera in das Schultergelenk eingeführt wird, um die Strukturen im Inneren des Gelenks zu untersuchen.

 

 

 

 

  1. Der typische Verlauf einer Pulley-Läsion.

 

 

 

Wenn man die Belastung und Überlastung des Armes reduziert, insbesondere Überkopftätigkeiten wie Werfen, Kraulen, Tennisspielen usw., dann nehmen die Beschwerden häufig ab. Tätigkeiten unterhalb der Schulterebene sind dann meist ohne Schmerzen möglich. 

 

 

 

Möchte man aber die Belastung wieder aufnehmen und den Arm kraftvoll einsetzen, kommen die Schmerzen wie bei einer SLAP-Läsion häufig schnell wieder zurück, welche durch den Schaden der Schlinge verursacht werden. Im schlimmsten Fall kann die lange Bizepssehne abreißen. 

 

 

 

Unbehandelt können vergleichsweise kleine Schäden der Schlingenführung im Verlauf zunehmen und die Sehnen der Rotatorenmanschette schädigen.

 

 

 

Am häufigsten davon betroffen sind die direkt benachbarten Sehnen des Musculus subscapularis und des Musculus supraspinatus.

 

 

 

 

 

  1. Behandlungsoptionen beim Riss der langen Bizepssehne und der Schädigung der Rotatorenmanschette.

 

 

Die Behandlungsoptionen hängen von der Schwere der Verletzung ab.

 

 

In vielen Fällen kann eine konservative Therapie wie Ruhe, Kühlung, Belastungsreduktion, nicht-steroidale Antiphlogistika z.B. Ibuprofen und physikalische Therapiemaßnahmen wie z.B. Physiotherapie helfen, die Schmerzen zu lindern. Ziel ist Schmerz- und Entzündungshemmung.

 

 

In schwereren Fällen, vor allem wenn die Sehnen der Rotatorenmanschette bereits mit betroffen ist eine operative Behandlung notwendig. Durch die Rekonstruktion des Pulley-Systems wird der Schaden repariert und damit die Schmerzursache beseitigt. 

 

 

Am effektivsten hat sich dazu ein kurzer Eingriff in Schlüssellochtechnik erwiesen, bei dem die lange Bizepssehne in ihrem natürlich Verlauf unterhalb der Pulley-Schlinge an der Rinne als Tenodese befestigt wird. Im Gegensatz zur Tenotomie bei der die lange Bizepssehne durchtrennt wird, wird bei der Tenodese der natürliche Sehnenverlauf erhalten und nur der beschädigte Teil entfernt.

 

 

Bei beschädigter Rotatorenmanschette ist es sinnvoll die Sehnen im selben minimal-invasiven Eingriff mit zu reparieren. Je nach individuellem Bedarf kann der Eingriff ambulant oder stationär erfolgen. 



Männlicher Golfer sieht in die Ferne



Fazit:

 

  • Das Pulley-System besteht aus einer Reihe von Bändern und Sehnen, die helfen, die lange Bizepssehne im Schultergelenk zu führen.

 

 

  • Schmerzen sind das häufigste Symptom einer Pulley Läsion. Der Schmerz kann scharf oder dumpf sein und kann auftreten, wenn die Schulter in Bewegung oder in Ruhe ist.

 

 

  • Die Diagnose umfasst typischerweise eine körperliche Untersuchung, Bildgebung und andere diagnostische Mittel. 

 

 

  • Unbehandelt können kleine Schäden der Schlingenführung im Verlauf zunehmen und die Schäden an der Supraspinatussehne oder Subscapularissehne auftreten. Im schlimmsten Fall kann die lange Bizepssehne sogar reißen.

 

 

  • Die Behandlungsoptionen hängen von der Schwere der Verletzung ab. In einigen Fällen kann die konservative Behandlung helfen, die Schmerzen zu reduzieren. In anderen Fällen hilft nur die Rekonstruktion des Pulley-Komplexes.




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Facharzt für Orthopädie

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