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Kalkschulter - so werde ich die Schmerzen in meiner Schulter los.

Eine symptomatische Kalkschulter ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch die Ablagerung von Kalk im Schultergelenk verursacht wird. Diese Erkrankung kann Menschen jeden Alters betreffen, obwohl sie am häufigsten bei Menschen im Alter von 40 bis 60 Jahren auftritt.


In diesem Artikel erklären wir die Symptome, die Diagnose und die Behandlungsoptionen für eine Kalkschulter.


In diesem Beitrag erfahren Sie:

  1. Definition der Kalkschulter

  2. Typische Symptome der Kalkschulter.

  3. So wird eine Kalkschulter diagnostiziert.

  4. Das ist der typische Verlauf der Kalkschulter.

  5. Das sind die Behandlungsmöglichkeiten der Kalkschulter.




1. Die Definition der Kalkschulter

Die Kalkschulter (Tendinosis calcarea) beschreibt eine Erkrankung, bei der sich Kalziumsalze („Kalk“) im Ansatzbereich von Sehnen der Schulter, meist der Rotatorenmanschette ablagern. Im Bereich des Kalks können sich Sehen, Schleimbeutel oder die Schulterkapsel entzünden. Dies kann zu einer sehr schmerzhafte, oft plötzlich auftretende Schultererkrankung führen und betrifft am häufigsten Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.



Kalkschulter Supraspinatussehne MRT
Typisches Kalkdepot im Bereich der Supraspinatussehne (MRT)



2. Symptome einer Kalkschulter

Die Symptome einer Kalkschulter können variieren, aber die meisten Menschen mit dieser Erkrankung haben Schmerzen im Schultergelenk, die bis an den Oberarm ausstrahlen können. Die Schmerzen können über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und sich nachts verschlimmern. Auch die Beweglichkeit des Schultergelenks kann beeinträchtigt sein, so dass es schwer fällt, den Arm zu heben oder zu bewegen. In manchen Fällen kann es auch zu einer Entzündung der Gelenkkapsel kommen, was die schmerzhafte Bewegungseinschränkung verstärkt.




3. Diagnose einer Kalkschulter

Um eine Kalkschulter zu diagnostizieren, wird neben dem Patientengespräch in der Regel eine körperliche Untersuchung durchgeführt und die Symptome des Patienten eingeordnet. Kalk lässt sich im Ultraschall und in einer Röntgenaufnahme des Schultergelenks nachweisen. In einigen Fällen kann auch eine MRT-Untersuchung sinnvoll sein um neben dem Kalk auch kleine Risse an den Sehnen, oder Entzündungen an der Kapsel und den Schleimbeuteln zu erkennen.






4. Das ist der typische Verlauf der Kalkschulter


1. Phase der Zellumwandlung:

Durch chronische degenerative Schädigung der Sehnen wird das Sehnengewebe zu Faserknorpel umgebaut. Der Patient empfindet in der Regel in dieser Phase noch keine oder nur sehr leichte Beschwerden.


2. Phase der Verkalkung:

Das ursprüngliche Sehnengewebe stirbt teilweise ab und Kalk lagert sich an der Stelle ein. Durch den eingelagerten Kalk kann die betroffene Schultersehne zwischen Oberarmkopf und Schulterdach eingeengt werden, was ähnlich wie bei einem Impingementsyndrom Entzündungen und Schmerzen hervorrufen kann. Am häufigsten tritt dies an der Supraspinatussehne auf und kann zu einer Entzündung des darüberliegenden Schleimbeutels führen.


3. Phase der Resorption:

Der Kalkherd wird resorbiert (aufgelöst), was mit einer heftigen Entzündungsreaktion einhergehen kann. Dies kann vorübergehend starke Schulterschmerzen auslösen. Wenn sich einzelne Kalkherde in den Schleimbeuteln oder der Schulterkapsel ausdehnen können sie dort eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) oder eine Entzündung der Gelenkkapsel (Kapsulitis) verursachen.


4. Phase der Reparatur:

Löst sich das Kalkdepot auf, kommt es nur äußerst selten zu wiederkehrenden Kalkdepots.

Nicht jede Kalkschulter durchläuft diesen Zyklus vollständig. Sie kann in jedem Stadium verharren. Die Beschwerden eines Patienten mit Kalkschulter können daher erheblich variieren. Dies hängt hauptsächlich von der Größe des Kalkdepots und dem Erkrankungsstadium ab. Die Schmerzen können daher Phasenabhängig in Schüben auftreten.







5. Therapieoptionen für eine Kalkschulter

Die Behandlung einer Kalkschulter hängt vom Befund, von der Schwere der Erkrankung, den Symptomen des Patienten und dem Stadium der Erkrankung ab. Hier sind einige der gängigsten Behandlungsoptionen:


1. Schmerzlinderung:

Der Arzt kann Ihnen Schmerzmittel verschreiben, um die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern.


2. Physiotherapie:

Eine Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern und die Muskeln zu stärken. Dabei kann besonders eine Verbesserung der Stellung des Schulterblatts zum Brustkorb eine Linderung der Beschwerden erzielen. Neben der Therapie hat sie auch einen prophylaktischen Wert um eine erneute Verkalkung zu verhindern.


3. Ausdauersport und Stretching

Ausdauersport wie Joggen und regelmäßiges Stretching (z.B. Pilates) konnten in Studien eine Linderung der Symptome aufzeigen.


4. Injektionen:

In manchen Fällen kann der Arzt eine Injektion in das Schultergelenk verabreichen, um die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.


5. Extraktion von Kalkablagerungen und Nadel-Lavage:

Bei schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Kalkablagerungen aus dem Schultergelenk zu entfernen. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn neben einem großen Kalkdepot auch noch andere Schmerzursachen in der Schulter nachgewiesen wurden (z.B. Sehnenrisse, Arthrose, chronifizierte Schleimbeutelentzündung).

Bei einer Nadel-Lavage wird versucht das Kalkdepot durch mehrfaches Anstechen mit einer spitzen Nadeln aufzubrechen und den freigesetzten Kalk durch Spülungen aus der Schulter herauszuspülen.


6. Stoßwellentherapie:

Eine Stoßwellenbehandlung kann helfen, die Kalkablagerungen aufzulockern, sodass der Körper durch eigene Abbauvorgänge den Kalk auflöst. Dadurch können Schmerzen gelindert werden und die Erkrankung nach Abbau des Kalks anhaltend zurückgehen.




Fazit:

  • Eine Kalkschulter kann eine sehr schmerzhafte Erkrankung sein, die die Beweglichkeit des Schultergelenks beeinträchtigt.


  • Es ist wichtig, dass Patienten mit den Symptomen einer Kalkschulter einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten und die bestmögliche Behandlung zu erhalten.


  • Der Verlauf einer Kalkschultererkrankung ist phasenabhängig und kann je nach Erkrankungsstadium, Befundgröße und begleitender Entzündungen von wenig schmerzhaft bis sehr schmerzhaft variieren.


  • Regelmäßige Bewegung, Streckung, Pilates und Ausdauersportarten wie Joggen können helfen dabei die Stellung des Schulterblatts zu verbessern sowie die Durchblutung der Schulter zu fördern und haben in Studien einen positiven Effekt bei einer Kalkschulter aufgezeigt.


  • Eine multimodale Therapie aus Bewegungstherapie, Injektionen und Stoßwellenbehandlung kann zu einer schnellen Linderung der Schmerzen bei einer Kalkschulter führen. Ein operativer Eingriff ist nur in seltenen Fällen bei großen Kalkdepots und weiteren begleitenden Ursachen für Schulterschmerzen notwendig.




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Facharzt für Orthopädie

und Unfallchirurgie,

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