Diagnostik der Schulter: Methoden, Ablauf und moderne Untersuchungsverfahren
Warum ist die Diagnostik bei Schulterproblemen so wichtig?
Schulterschmerzen haben viele mögliche Ursachen – von Sehnenreizungen über Knorpelschäden bis zu Knochenbrüchen. Um die richtige Behandlung einzuleiten, ist eine präzise Diagnostik entscheidend. Sie zeigt, welche Strukturen betroffen sind und welche Therapie die besten Erfolgsaussichten hat.
Zentrale Bausteine der Schulterdiagnostik sind:
Das ausführliche Patientengespräch (Anamnese)
Die körperliche Untersuchung
Ergänzt werden diese Grundlagen durch verschiedene apparative Verfahren, die gezielt eingesetzt werden, wenn ein Verdacht bestätigt oder eine Verletzung genauer beurteilt werden soll.
Warum ist die klinische Untersuchung bei Schulterproblemen wichtig?
Die klinische Untersuchung ist ein zentraler Baustein der Schulterdiagnostik. Durch Abtasten, Bewegungstests und Funktionsprüfungen erkennen Ärzt:innen oft schon früh, welche Strukturen betroffen sind. Sie liefert entscheidende Hinweise, die nicht immer in MRT oder Röntgen sichtbar sind, und bildet die Grundlage für die passende Therapie.

Welche apparativen Untersuchungen gibt es bei Schulterproblemen?
Zur Diagnostik von Schulterproblemen gehören Patientengespräch, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, MRT oder CT. Auch Arthroskopie und Nervenmessungen (ENG/EMG) können eingesetzt werden, um Ursachen von Schmerzen und Instabilität zu erkennen.
Methoden der Schulterdiagnostik im Überblick
Ultraschall (Sonographie)
Der Ultraschall ist ein schnelles, schmerzfreies und strahlenfreies Verfahren. Er eignet sich besonders zur Beurteilung von Sehnen, Muskeln und Bändern. Typische Befunde:
Rotatorenmanschettenriss
Sehnenentzündungen
Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
Magnetresonanztomographie (MRT)
Das MRT liefert detaillierte Schnittbilder von Weichteilen und Knorpel. Es ist das Verfahren der Wahl bei:
Rotatorenmanschettenverletzungen
Labrumrissen
Bänderschäden
Knorpel- und Gelenkkapselverletzungen
Vorteil: höchste Genauigkeit für Weichteile.Nachteil: längere Untersuchungszeit und nicht für alle Patient:innen (z. B. mit Metallimplantaten) geeignet.

Röntgenaufnahme
Die klassische Röntgendiagnostik zeigt vor allem Knochenstrukturen. Typische Befunde:
Frakturen (z. B. Humeruskopf, Schulterpfanne)
Arthrosezeichen
Fehlstellungen oder Deformitäten
Vorteil: schnell und kostengünstig.Nachteil: keine Weichteildarstellung.
Computertomographie (CT)
Das CT liefert hochauflösende Querschnittsbilder der Knochen. Einsatzgebiete:
Komplexe Frakturen
Vorbereitung auf Operationen
Alternative, wenn MRT nicht möglich ist
Nachteil: höhere Strahlenbelastung als beim Röntgen.
Arthroskopie
Die Arthroskopie ist eine minimalinvasive Spiegelung des Gelenks. Über kleine Hautschnitte wird eine Kamera eingeführt, die den Blick ins Gelenk ermöglicht.Vorteile:
höchste Genauigkeit („Goldstandard“)
Diagnose und Behandlung sind gleichzeitig möglich (z. B. Sehnennaht, Labrumrefixation)

Elektroneurographie (ENG) und Elektromyographie (EMG)
Nicht alle Schulterbeschwerden haben ihren Ursprung im Gelenk selbst. Mit ENG und EMG können Nervenleitfähigkeitund Muskelaktivität gemessen werden.
Einsatz bei Verdacht auf Nervenkompressionen oder neurologische Ursachen von Schulterschmerzen.
Ablauf der Diagnostik: Von Gespräch bis Hightech
Patientengespräch (Anamnese): Wann treten die Schmerzen auf? Gab es einen Unfall? Welche Bewegungen verstärken die Beschwerden?
Körperliche Untersuchung: Abtasten, Beweglichkeit testen, spezielle Funktionsprüfungen.
Gezielte Bildgebung: Ultraschall, Röntgen, MRT oder CT je nach Fragestellung.
Weitere Verfahren: Arthroskopie oder Nervenmessungen bei speziellen Fragestellungen.
Für wen ist eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik sinnvoll?
Eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik geht über die reine Schulterdiagnostik hinaus und richtet sich vor allem an sportlich aktive Menschen.
Sie dient dazu, Herz-Kreislauf-System und Bewegungsapparat unter Belastung zu untersuchen und die individuelle Sporttauglichkeit festzustellen.
Typische Bestandteile:
Anamnese und Familienanamnese
Ganzkörperuntersuchung
Belastungs-EKG und Spirometrie
Bestimmung von VO₂max und anaerober Schwelle
👉 Sinnvoll für:
Breitensportler:innen, die sicher trainieren wollen
Leistungssportler:innen, die ihre Trainingspläne optimieren möchten
Patient:innen nach Schulterverletzungen, die wieder in den Sport zurückkehren wollen
Vorteile der Leistungsdiagnostik
Früherkennung von Erkrankungen
Individuelle Trainingssteuerung
Verletzungsprophylaxe durch gezielte Belastungsempfehlungen
Sicherer Wiedereinstieg nach Verletzung
Präzise Diagnostik als Basis für die richtige Behandlung
Ohne gründliche Diagnostik bleibt die Ursache von Schulterproblemen oft unklar. Erst wenn klar ist, ob Sehnen, Bänder, Knorpel, Nerven oder Knochen betroffen sind, kann ein maßgeschneiderter Therapieplan erstellt werden.
In der Praxis von Prof. Ockert kombinieren wir:
moderne Bildgebung
erfahrene Untersuchung durch Spezialisten
individuelle Beratung
So finden wir die Ursache Ihrer Beschwerden und begleiten Sie mit der passenden Therapie zurück zu Beschwerdefreiheit.
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FAQs zur Diagnostik.
Welche Rolle spielt die Diagnostik vor einer Operation?
Sie ist entscheidend, um festzustellen, welche Therapie die beste für den Patienten ist und ob eine Operation überhaupt notwendig ist.
Warum reicht ein Röntgenbild für eine Schulter-OP nicht immer aus?
Weil Sehnen, Bänder und Knorpel besser im MRT oder Arthroskopie sichtbar werden.

Welche Untersuchungen sind vor einer OP besonders wichtig?
MRT, klinische Tests und ggf. CT für Knochenbeurteilungen.
Kann die Arthroskopie gleichzeitig Diagnose und Therapie sein?
Ja, sie gilt als Goldstandard und ermöglicht oft eine sofortige operative Versorgung.

Welche Rolle spielen Anamnese und die händische Untersuchung?
Das ausführliche Patientengespräch mit Erhebung der Krankengeschichte (z.B. Unfallmechanismus) ist mit der händischen Untersuchung des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie die Grundlage auf die alle weiteren diagnostischen Maßnahmen aufbauen.

PROF. DR. MED BEN OCKERT
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.



