Schlüsselbeinbruch: Symptom, Diagnose und Behandlung bei gebrochener Clavicula. Operation oder konservative Behandlung?
Ein Schlüsselbeinbruch, auch Klavikulafraktur genannt, ist eine häufige Verletzung, die oft durch einen Sturz auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm verursacht wird. Der Schlüsselbeinbruch betrifft meist Menschen jeden Alters, wobei Sportler und Kinder besonders gefährdet sind. Die Behandlung eines Schlüsselbeinbruchs kann konservativ oder operativ erfolgen, abhängig von der Schwere des Bruchs und dem Vorliegen von Begleitverletzungen.
Symptome eines Schlüsselbeinbruchs
Typische Symptome
Die typischen Symptome eines Bruchs der Clavicula (Schlüsselbein) umfassen unmittelbare, starke Schmerzen im Bereich des Schlüsselbeins. Oftmals ist eine Deformierung sichtbar oder tastbar. Weitere Anzeichen können sein:
Eine Schonhaltung des Arms, um die Schmerzen zu reduzieren.
Eine deutliche Einschränkung der Beweglichkeit des Arms und der Schulter.
Selten kommt es zu neurologischen Symptomen, die jedoch umgehend durch Spezialisten untersucht werden müssen. Bei Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden, um die Diagnose zu sichern und die geeignete Behandlung einzuleiten.
Schwellung und starke Schmerzen
Nach einem Schlüsselbeinbruch treten oft verschiedene Symptome auf. Dazu gehören insbesondere:
Eine Schwellung und ein Bluterguss im Bereich der Fraktur.
Starke Schmerzen, die durch die Bewegung des gebrochenen Knochens verstärkt werden.
Schon geringe Bewegungen des Arms oder der Schulter können die Schmerzen intensivieren. Die Schwellung kann sich über den gesamten Schultergürtel ausbreiten und die Diagnose erschweren. Durch die Schonhaltung versucht der Patient, die schmerzenden Bewegungen zu vermeiden, was jedoch langfristig zu Bewegungseinschränkungen führen kann.
Beweglichkeitseinschränkungen
Ein Schlüsselbeinbruch führt zu deutlichen Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk. Aufgrund der Schmerzen und der Instabilität des gebrochenen Knochens ist die Mobilität des Arms stark reduziert. Betroffene können den Arm oft nicht mehr frei heben oder rotieren. Die Bewegungseinschränkungen können auch das Schultergelenk betreffen, da die Muskeln um die Schulter herum verspannt sind. Die Bewegunglichkeit kann mittels konservativer Therapie wieder voll hergestellt werden. Ein Spezialist kann durch spezielle Übungen und Techniken die Funktion des Arms und der Schulter wiederherstellen.

Ursachen und Risikofaktoren
Häufige Ursachen für einen Schlüsselbeinbruch
Ein Schlüsselbeinbruch, auch Klavikulafraktur genannt, ist eine häufige Verletzung, die meist durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung verursacht wird. Zu den häufigsten Ursachen zählen Stürze auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm. Auch direkte Schläge auf das Schlüsselbein können ein Schlüsselbein brechen. Besonders davon betroffen sind Sportler bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Handball, aber auch Radfahrer und Skifahrer, bei denen es häufig zu Stürzen kommt. Der Unfallhergang spielt eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Claviculafraktur und der Festlegung der geeigneten Behandlung.
Risikofaktoren für das Brechen des Schlüsselbeins
Bestimmte Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Schlüsselbeinbruch auftritt. Es gibt mehrere Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen. Dazu gehören:
Altersbedingte Faktoren.
Osteoporose, eine Erkrankung, die die Knochendichte verringert.
Sportliche Aktivitäten mit hohem Sturzrisiko stellen ebenfalls einen Risikofaktor dar. Auch bestimmte Grunderkrankungen, die die Knochenstruktur beeinträchtigen, können das Schlüsselbein anfälliger für einen Bruch machen. Um einen Schlüsselbeinbruch zu vermeiden, ist es wichtig, diese Risikofaktoren zu kennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Unfälle und Sportverletzungen
Unfälle und Sportverletzungen sind die häufigsten Ursachen für einen Schlüsselbeinbruch. Im Sport kommt es oft zu direkten Zusammenstößen oder Stürzen, die zu einer Fraktur des Schlüsselbeins führen können. Bei Verkehrsunfällen kann die Wucht des Aufpralls ebenfalls einen Schlüsselbeinbruch verursachen.
Die Art des Unfalls oder der Sportverletzung beeinflusst oft die Art des Bruchs und das Vorhandensein von Begleitverletzungen. Schlüsselbeinbrüche werden mittels Röntgenbild diagnostiziert. In einigen Fällen, insbesondere bei komplexen Brüchen, kann eine Computertomografie (CT) erforderlich sein, um das Ausmaß der Verletzung genauer zu beurteilen.
Diagnose eines gebrochenen Schlüsselbeins

Diagnoseverfahren
Bei Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch erfolgt die Diagnose in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren. Zunächst wird der Arzt die Anamnese des Patienten erheben, um den Unfallhergang und die genauen Umstände des Schlüsselbeinbruchs zu verstehen.
Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung des Schultergürtels und des betroffenen Arms. Dabei achtet der Spezialist auf sichtbare Deformierungen, Schwellungen oder Blutergüsse im Bereich des Schlüsselbeins. Durch vorsichtiges Abtasten kann der Arzt oft eine tastbare Stufe oder einen abnormalen Bewegungsfreiraum feststellen, die auf einen Bruch der Clavicula hinweisen.
Bildgebende Verfahren zur Diagnose
Zur Bestätigung der Diagnose und zur Beurteilung des Ausmaßes des Schlüsselbeinfraktur werden bildgebende Verfahren eingesetzt, meist ein Röntgenbild, in komplexen Fällen eine CT. Ein Röntgenbild ist in den meisten Fällen ausreichend, um die Fraktur zu erkennen und ihre Lage zu bestimmen. In komplexen Fällen, insbesondere wenn Begleitverletzungen vermutet werden oder die Bruchsplitter stark verschoben sind, kann eine Computertomografie (CT) erforderlich sein.
Die CT liefert detailliertere Bilder des Knochens und der umliegenden Strukturen und ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Schlüsselbeinfraktur. Die bildgebenden Verfahren helfen dem Arzt, die geeignete Behandlungsmethode festzulegen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Untersuchung und Anamnese
Die Untersuchung und Anamnese sind entscheidend, um einen Knochenbruch der Clavicula zu diagnostizieren und die geeignete Behandlung festzulegen. Der Arzt wird den Patienten nach dem Unfallhergang, den genauen Symptomen und dem Zeitpunkt des Auftretens befragen.
Eine sorgfältige körperliche Untersuchung hilft, die betroffene Stelle zu lokalisieren und das Ausmaß der Verletzung einzuschätzen. Dabei wird auf Schwellungen, Blutergüsse, Deformierungen und Bewegungseinschränkungen geachtet.
Der Arzt wird auch die neurologische Funktion des Arms überprüfen, um sicherzustellen, dass keine Nerven geschädigt wurden. Die Kombination aus Anamnese und körperlicher Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, eine Verdachtsdiagnose zu stellen und die notwendigen bildgebenden Verfahren anzuordnen.
Behandlung eines Schlüsselbeinbruchs. Dann ist eine Operation sinnvoll

Konservative Behandlungsmethoden
Die nicht-operative Behandlung ist in einigen Fällen ausreichend, insbesondere wenn die Bruchstücke nicht stark verschoben sind. Die Therapie zielt darauf ab, den gebrochenen Knochen zu stabilisieren und die Schmerzen zu lindern. Dies geschieht in der Regel mit einem speziellen Verband, der den Arm und die Schulter ruhigstellt. Schmerzmittel können helfen, die Schmerzen zu kontrollieren.
Die Heilungsdauer beträgt etwa 6 Wochen, während der der Patient den Arm schonen und bestimmte Bewegungen vermeiden sollte. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.
Operationstechniken bei schweren Frakturen
Bei schweren Frakturen, bei denen die Bruchteile stark verschoben sind oder Begleitverletzungen vorliegen, kann eine Operation nötig sein. Ziel der Operation ist es, die Fragmente zu reponieren und zu fixieren, um eine korrekte Heilung zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Operationstechniken, die je nach Art und Lage des Schlüsselbeinbruchs angewendet werden können.
Häufig werden Platten und Schrauben verwendet, um die Bruchstücke zu stabilisieren. In einigen Fällen kann auch ein Titanstift in den Knochen eingebracht werden. Die Operation wird in der Regel von einem Schulterspezialisten mit unfallchirurgischer Erfahrung durchgeführt. Nach der Operation ist eine Nachbehandlung erforderlich, um die Beweglichkeit des Arms wiederherzustellen.

Nachbehandlung und Rehabilitation
Nach der Behandlung eines Schlüsselbeinbruchs, egal ob ohne oder mit OP, ist eine gezielte Nachbehandlung und Rehabilitation wichtig, um die volle Funktion des Arms und der Schulter wiederherzustellen. Die Rehabilitation beginnt in der Regel mit sanften Bewegungsübungen, um die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern.
Im weiteren Verlauf werden kräftigende Übungen hinzugefügt, um die Muskulatur rund um das Schultergelenk zu stärken. Ein Physiotherapeut kann den Patienten bei den Übungen anleiten und individuelle Trainingspläne erstellen. Ziel der Rehabilitation ist es, die Schmerzen zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern und die Kraft wiederherzustellen, so dass der Patient seinen Arm wieder vollumfänglich nutzen kann.
Auch nach Abschluss der Rehabilitation sind regelmäßige Übungen wichtig, um die erreichte Funktion langfristig zu erhalten.

FAQs zum Schlüsselbeinbruch
Wann ist eine Operation bei Schlüsselbeinbruch nötig?
Wenn der Bruch stark verschoben ist oder das Risiko für Fehlheilung besteht.
Wann kann ich nach einem Schlüsselbeinbruch wieder arbeiten?
Wurde der Bruch im Rahmen eines Eingriffs stabilisiert sind Büroarbeiten meist schon nach 2 Wochen wieder möglich. Armbelastende Tätigkeiten sollten erst ab der 6. Woche begonnen werden.

Welche Verfahren bei Operation eines Schlüsselbeinbruchs gibt es?
Plattenosteosynthese oder Nagelung zur Stabilisierung des Knochens.
Welche Risiken gibt es bei Operationen wegen Schlüsselbeinbruch?
Infektionen, Implantatprobleme oder erneute Brüche können auftreten, sind aber bei erfahrenen Operateuren sehr selten.

Kann ein Schlüsselbeinbruch ohne OP behandelt werden?
Ja, viele Brüche heilen mit Verband oder Rucksackverband konservativ.

PROF. DR. MED BEN OCKERT
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.



