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FROZEN SHOULDER

Anatomie des Schultergelenks mit Sehnen

Frozen Shoulder (Schultersteife): Ursachen, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten



Was ist eine Frozen Shoulder?


Die Frozen Shoulder („eingefrorene Schulter“) ist eine der häufigsten Erkrankungen der Schulter. Sie entsteht, wenn die Gelenkkapsel verklebt und schrumpft. Das führt zu starken Schmerzen und einer massiven Bewegungseinschränkung.


Man unterscheidet zwei Formen:


  • Primäre (idiopathische) Frozen Shoulder: ohne erkennbare Ursache, spontan auftretend.

  • Sekundäre Frozen Shoulder: als Folge einer Verletzung, Operation oder Schultererkrankung (z. B. Bruch, Impingement).




Was ist eine Frozen Shoulder?


Eine Frozen Shoulder ist eine Schultererkrankung, bei der die Gelenkkapsel entzündet, verklebt und schrumpft. Typisch sind starke Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit. Sie verläuft in drei Phasen: Einfrieren (Schmerz), Gefrorensein (Steifigkeit) und Auftauen (langsame Besserung).



Verlauf der Frozen Shoulder: die drei Phasen


1. Phase – Einfrieren („Freezing Shoulder“)


  • Entzündungsähnliche Veränderung der Gelenkkapsel

  • Sehr schmerzhaft, besonders beim Anheben des Arms oder nachts

  • Schonhaltung verstärkt die Steifigkeit

  • Dauer: ca. 4 bis 9 Monate



2. Phase – Gefrorensein („Frozen Shoulder“)


  • Gelenkkapsel schrumpft und verklebt

  • Beweglichkeit stark eingeschränkt, Arm kaum bewegbar

  • Schmerzen lassen meist nach

  • Dauer: durchschnittlich 4 Monate



3. Phase – Auftauen („Thawing Shoulder“)


  • Entzündung klingt ab, Beweglichkeit nimmt langsam zu

  • Schmerzen deutlich reduziert

  • Genesung dauert Monate bis Jahre, manchmal bleibt Reststeifigkeit



Entzündung der Schultergelenkkapsel in arthoroskopischer Untersuchung
Entzündung der Schultergelenkkapsel in arthoroskopischer Untersuchung

Ursachen und Risikofaktoren


  • Verletzungen: Brüche, Sehnenrisse, Schulterluxationen

  • Operationen: z. B. nach Rotatorenmanschettennaht oder Stabilisierung

  • Schultererkrankungen: Impingement, Arthrose

  • Allgemeine Erkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenprobleme, Stoffwechselstörungen

  • Alter und Geschlecht: häufig zwischen 40 und 60 Jahren, etwas häufiger bei Frauen



Diagnostik: So wird eine Frozen Shoulder erkannt


Die Diagnose basiert vor allem auf:


  • Anamnese: typische Phasen der Erkrankung

  • Klinische Untersuchung: eingeschränkte Beweglichkeit in alle Richtungen

  • Bildgebung: Röntgen zum Ausschluss anderer Ursachen, MRT zum Nachweis von Entzündung und Kapselveränderungen



Frau in weißem Shirt massiert Arm eines liegenden Patienten in heller Praxis. Entspanntes, professionelles Ambiente.


Behandlung der Frozen Shoulder


Konservative Therapieoptionen


Schmerztherapie


  • Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac (Tabletten oder Salben)

  • Ziel: Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit


Kortisoninjektionen


  • Spritzen direkt ins Gelenk, oft in Kombination mit einem Betäubungsmittel

  • Dämpfen Entzündung und lindern Schmerzen

  • Vorsicht bei häufiger Anwendung (Sehnenrisiko)



Kortisontabletten


  • Können in bestimmten Fällen wirksam sein

  • Nur unter ärztlicher Kontrolle, wegen möglicher Nebenwirkungen (z. B. bei Diabetes)



Nervenblockade


  • In seltenen, sehr schmerzhaften Fällen

  • Betäubung der Schulter-Nerven, um Schmerzen vorübergehend auszuschalten



Physiotherapie & Krankengymnastik


  • Sanfte Dehnungen und Mobilisation durch Therapeut:innen

  • Zunächst passive Bewegungen, später aktive Übungen

  • Beispiele: Pendeln mit dem Arm, leichte Dehnübungen



Röntgenreizbestrahlung & Embolisation


  • Bei hartnäckigen Verläufen kann eine Röntgenreizbestrahlung in niedriger Dosierung

  • Wirkt entzündungshemmend, lindert Schmerzen und kann den Heilungsprozess unterstützen

  • Bei der Embolisation werden kleine Gefäße der Gelenkkapsel gezielt verschlossen

  • Beide Verfahren zeigen heterogene Ergebnisse in Studien



Operative und interventionelle Verfahren



Arthroskopische Kapselspaltung


  • Gelenkspiegelung mit Einschnitten in die geschrumpfte Kapsel

  • Effektiv bei hartnäckiger Schultersteife

  • Vorteil: minimalinvasiv und präzise


Manipulation unter Anästhesie


  • Schulter wird in Vollnarkose vorsichtig bewegt

  • Ziel: Verklebungen lösen, Beweglichkeit verbessern

  • Meist 2–3 Behandlungen nötig, Ergebnisse heterogen

  • Komplikationen wie Knochenbrüche und Nervenverletzung beschrieben



Prognose: Wie lange dauert eine Frozen Shoulder?


  • Der gesamte Verlauf kann 1,5 bis 3 Jahre dauern.

  • Viele Patient:innen erlangen ihre Schulterbeweglichkeit vollständig zurück.

  • In manchen Fällen bleibt eine leichte Einschränkung.

  • Entscheidend sind eine frühe Diagnose und eine individuell angepasste Therapie.



Fazit: Frozen Shoulder ist schmerzhaft, aber behandelbar


Die Frozen Shoulder verläuft zwar langwierig, ist aber in den allermeisten Fällen heilbar. Mit einer Kombination aus Schmerztherapie, Physiotherapie und modernen Verfahren lässt sich die Schulter wieder beweglich machen.


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FAQs zur Frozen Shoulder

Wann ist ein operativer Eingriff bei Frozen Shoulder notwenig?

Wenn konservative Maßnahmen nicht wirken und die Beweglichkeit massiv eingeschränkt bleibt.

Ich habe schon viel geübt, merke aber keine Besserung der Frozen Shoulder. Ist das normal?

In den ersten Monaten eines langwierigen Krankheitsverlaufs bei Frozen Shoulder ist es wichtig nicht die Nerven zu verlieren. Erste Verbesserungen stellen sich manchmal erst 6 Monate nach Krankheitsbeginn ein.

Hilft eine OP bei Frozen Shoulder sofort?

In vielen Fällen verbessert sich die Beweglichkeit direkt nach dem Eingriff, Physiotherapie bzw. Reha bleibt aber entscheidend.

Welche Risiken bestehen bei einer OP der Frozen Shoulder?

Verletzungen der Kapsel und Sehnen oder Reststeifigkeit – zum Glück selten bei erfahrenen Operateuren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine OP bei Frozen Shoulder?

Wenn konservative Maßnahmen in einer anhaltenden Schultersteife münden und sich keine Besserungen abzeichnen, ist der Zeitpunkt für einen Eingriff.

Weitere Informationen

PROF. DR. MED BEN OCKERT

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin.

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