Subscapularis: Diagnostik & Therapie der Ruptur der Subscapularissehne
- Oct 5
- 3 min read
Die Subscapularissehne spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität und Beweglichkeit des Schultergelenks.
Als größter Muskel der Rotatorenmanschette ist der Musculus subscapularis vor allem für die Innenrotation und Ventralbewegung des Arms verantwortlich.
Rupturen der Subscapularissehne sind seltener als etwa bei der Supraspinatussehne, können aber massive funktionelle Einschränkungen verursachen.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
Die anatomische Rolle der Subscapularis
Typische Ursachen und Symptome einer Ruptur
Diagnostik und bildgebende Verfahren
Konservative und operative Therapieoptionen
Rehabilitation und Nachbehandlung
Prognose und Langzeitverlauf

Anatomie und Funktion der Subscapularis
Der Musculus subscapularis entspringt an der Vorderfläche des Schulterblatts (Fossa subscapularis) und zieht zur Vorderseite des Oberarmkopfes (Tuberculum minus). Seine kräftige Sehne stabilisiert das Gelenk nach vorne und ermöglicht die Innenrotation des Arms.
Als Teil der Rotatorenmanschette arbeitet der Muskel eng mit Supraspinatus, Infraspinatus und Teres minor zusammen und trägt wesentlich zur dynamischen Schulterstabilität bei.
Ursachen einer Subscapularissehnenruptur
Akute Verletzungen (z. B. Sturz, Luxation)
Degeneration durch Alterung und Verschleiß
Überlastung bei beruflichen oder sportlichen Aktivitäten
Kombination mit Rupturen anderer Sehnen der Rotatorenmanschette
Häufig tritt eine Subscapularisruptur in Kombination mit einem Riss der Supraspinatussehne auf.
Typische Symptome
Schmerzen im vorderen Schulterbereich
Innenrotationsschwäche
Unsicherheit oder Instabilität bei bestimmten Bewegungen
Einschränkung bei alltäglichen Aktivitäten (z. B. Jacke anziehen, Auto fahren)
Nachtschmerzen oder Probleme beim Liegen auf der betroffenen Seite
Diagnostik
Die Diagnose umfasst:
Klinische Tests (Lift-off-, Belly-press-, Bear-hug-Test)
MRT-Untersuchung zur Darstellung des Sehnenrisses, möglicher Retraktionen oder Muskelverfettung
Ultraschall als ergänzendes Verfahren
Oft zeigen sich auch Begleitverletzungen wie ein Labrumriss oder eine Läsion der Bizepssehne.

Therapieoptionen
Konservativ
In bestimmten Fällen (Teilriss, geringe Beschwerden) kann eine nicht-operative Behandlung sinnvoll sein:
Ruhigstellung in der Akutphase
Physiotherapie zum Erhalt der Beweglichkeit
Kräftigung der Schultermuskulatur
Entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen (z. B. PRP, Hyaluronsäure)
Operativ – Arthroskopische Rekonstruktion
Bei vollständigem Riss oder stark eingeschränkter Funktion ist die arthroskopische Naht die Standardmethode.
Vorteile:
Minimalinvasiv
Weniger Schmerzen
Schneller Heilungsverlauf
Gleichzeitige Behandlung von Begleitverletzungen
Die Sehne wird mit Fadenankern am Knochen refixiert. Bei starker Retraktion kann auch ein Sehnentransfer notwendig werden.
Nachbehandlung & Rehabilitation
Die Heilung erfordert eine strukturierte Nachsorge:
0–6 Wochen:
Ruhigstellung in Schlinge
Passive Bewegungsübungen
6–12 Wochen:
Beginn aktiver Mobilisation
Koordinationstraining
Ab Woche 12:
Gezielter Muskelaufbau
Rückkehr zur Alltagsbelastung
Nach 6 Monaten ist eine volle Belastung (auch sportlich) meist wieder möglich.

Prognose
Bei frühzeitiger Therapie sind die Heilungschancen sehr gut. Verzögerte Behandlung kann jedoch zu Muskelverfettung, Retraktion und chronischen Beschwerden führen – bis hin zur Rotatorenmanschettenarthropathie.
Fazit:
Die Subscapularissehne ist entscheidend für Innenrotation & Stabilität der Schulter
Ein Riss verursacht Schmerzen, Kraftverlust und Bewegungseinschränkungen
Eine präzise Diagnostik mittels MRT ist unerlässlich
Operative Versorgung erfolgt meist arthroskopisch mit sehr guten Ergebnissen
Eine strukturierte Nachbehandlung ist Voraussetzung für vollständige Genesung
FAQs zur Subscapularissehnenruptur
Was ist eine Subscapularissehnenruptur?
Eine Subscapularissehnenruptur ist ein Riss der Sehne des Musculus subscapularis, der zur Rotatorenmanschette gehört. Sie führt häufig zu Schmerzen, Kraftverlust und Bewegungseinschränkungen, insbesondere bei Innenrotation der Schulter.
Welche Symptome treten bei einem Riss der Subscapularissehne auf?
Typische Symptome sind Schulterschmerzen, Schwäche bei Innenrotation, Instabilitätsgefühl sowie eingeschränkte Beweglichkeit, vor allem beim Anziehen oder Tragen.
Wie wird eine Subscapularissehnenruptur diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch klinische Tests (z. B. Lift-off- oder Bear-hug-Test) und bildgebende Verfahren wie MRT, das den Sehnenriss und mögliche Begleitverletzungen sichtbar macht.
Kann eine Subscapularissehnenruptur ohne Operation behandelt werden?
Teilrisse oder gering ausgeprägte Risse können konservativ behandelt werden – z. B. durch Physiotherapie, Schmerzmedikation und Injektionen. Bei vollständigen Rupturen ist meist eine Operation erforderlich.
Wie läuft die Operation bei einer Subscapularissehnenruptur ab?
Die Sehne wird arthroskopisch mit Fadenankern am Knochen refixiert. Der minimalinvasive Eingriff ermöglicht eine schonende Wiederherstellung der Schulterfunktion mit anschließender gezielter Rehabilitation.
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Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie,
Sportmedizin