SCHLÜSSELBEINBRUCH
Einmal nicht aufgepasst, schon ist es passiert. Im Rahmen eines Sturzes (z.B. Fahrrad) ist das Schlüsselbein einer der Knochen der am häufigsten bricht.
Der Schlüsselbeinbruch zählt zu den häufigsten Sturzfolgen, denn er verbindet den Arm mit dem Brustkorb wodurch hohe Kräfte übertragen werden. Außerdem liegt der Knochen direkt unter der Haut und ist dadurch nicht durch Muskeln oder Sehnen geschützt.
Warum sind nicht alle Schlüsselbeinbrüche gleich?
"Brüche am Schlüsselbein können aufgrund der Anatomie und des Frakturverlaufs sehr variabel sein."
Das Schlüsselbein (Klavikula lat. Schlüsselchen) ist beim erwachsenen Menschen zwischen 12–15 cm lang und S-förmigausgebildet.
An seinen äußeren Ende hat das Schlüsselbein knorpelige Gelenkflächen, die auf der Innenseite im Sternoklavikulargelenk und nach außen im Akromioklavikulagelenk artikulieren.
Innen und außen ist das Schlüsselbein an den Gelenken mit straffen Bändern und Gelenkkapseln verstärkt. Hinsichtlich ihrer Größe, Form und Dicke ist die Klavikula individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Bei Stürzen auf die Schulter, direkt auf das Schlüsselbein oder auch auf den ausgestreckten Arm kann es zu Brüchen des Schlüsselbeins (Klavikulafraktur) kommen.
Je nach Lokalität der Bruchstelle (Innen, Mitte, Außen) und der Bruchform (Quer, Spiralförmig, Trümmerfraktur) sind Schlüsselbeinbrüche sehr unterschiedlich und hinsichtlich ihrer Therapie sehr individuell zu betrachten.
Je nach Bruchverlauf und Beteiligung der straffen Bänder ist das Ausmaß der Instabilität für die Beurteilung wichtig.
Welche Erstmaßnahmen sind nach einem Schlüsselbeinbruch am besten?
"Kühlen, Armschlinge, Schmerzmittel und klären, ob sie von einer operativen Behandlung als Patient profitieren."
Ein Schlüsselbeinbruch schmerzt zu Beginn stark, wenn man den Arm in Ruhe lässt, lassen die Schmerzen nach wenigen Tagen deutlich nach.
Beim gebrochenen Schlüsselbein lassen sich bei Armbewegungen häufig Verschieblichkeit der Knochenenden und Krepitationen (Knirschen) tasten.
Die beste Maßnahme ist es daher den Arm zunächst in einer Armschlinge zu schonen, dadurch lassen sich Schmerzen in der Frühphase reduzieren.
Eine Immobilisation in einem "Rucksackverband" ist kontraproduktiv. Die gewünschte Adaptation der Bruchenden tritt nach mehreren Studien leider nicht ein, dafür aber häufig zusätzliche Muskelschmerzen und Nervenkompressionen durch den Verband.
Kühlung und Schmerztabletten bzw. Schmerztropfen helfen über die ersten Tage. Innerhalb der ersten 3-5 Tage sollte entschieden werden ob sich der Bruch für eine konservative Therapie eignet oder eine operative Behandlung Vorteile bringen kann.
Diese Fragen klären Sie am besten mit einem Spezialisten.
Diese Schlüsselbeinbrüche profitieren von einer Operation.
"Im Falle einer instabilen Fraktur ist die operative Versorgung sinnvoll, da sie eine schnellere und anatomische Knochenheilung erwirken kann."
Grundsätzlich eignen sich Schlüsselbeinbrüche gut für eine nicht-operative Therapie, wenn sie nur wenig verschoben sind und das Schlüsselbein durch inneinadergeschobene Bruchenden nicht zu stark verkürzt ist.
Wenngleich Alltagsbewegungen auch bei fehlverheilten Schlüsselbeinbrüchen meistens möglich sind, ist die Schulterfunktion für anspruchsvollen Bewegungen und Belastungen bei anatomischer Knochenheilung besser gewährleistet.
Dies hängt zum einen mit der komplexen Biomechanik der Schulter und den verschiedenen Zugvektoren der Muskeln zusammen, zum anderen kann bei Fehlstellungen Beschwerden durch eine überschießende Knochenbildung verursacht werden.
Stark verkürzte Stellungen (>2,5cm) und Dislokationen um >Schaftbreite sollten eher operativ behandelt werden.
Im Falle einer instabilen Fraktur ist die operative Versorgung sinnvoll, da sie eine schnellere und anatomische Knochenheilung erwirken kann.
Ein weiterer Grund ist, dass durch ein Reibung zwischen den Knochensplittern neben andauernden Schmerzen eine ausbleibende Knochenheilung (Pseudarthrose) hervorrufen werden kann.
Weitere Gründe für eine Operation können eine frühzeitigere Aktivität oder auch kosmetische Aspekte sein bei entsprechendem Hochstand des Schlüsselbeines.
Ob bei Ihnen eine konservative oder operative Behandlung besser geeignet ist, erfahren Sie bei unserem Spezialisten
FAQ zum Schlüsselbeinbruch
Welche Schlüsselbeinbrüche profitieren von einer Operation?
Grundsätzlich eignen sich Schlüsselbeinbrüche gut für eine nicht-operative Therapie, wenn sie nur wenig verschoben sind und das Schlüsselbein durch inneinadergeschobene Bruchenden nicht zu stark verkürzt ist. Wenngleich Alltagsbewegungen auch bei fehlverheilten Schlüsselbeinbrüchen meistens möglich sind, ist die Schulterfunktion für anspruchsvollen Bewegungen und Belastungen bei anatomischer Knochenheilung besser gewährleistet. Dies hängt zum einen mit der komplexen Biomechanik der Schulter und den verschiedenen Zugvektoren der Muskeln zusammen, zum anderen kann bei Fehlstellungen Beschwerden durch eine überschießende Knochenbildung verursacht werden. Stark verkürzte Stellungen (>2,5cm) und Dislokationen um >Schaftbreite sollten eher operativ behandelt werden. Im Falle einer instabilen Fraktur ist die operative Versorgung sinnvoll, da sie eine schnellere und anatomische Knochenheilung erwirken kann.
Was sind weitere Gründe, die für eine Operation sprechen?
Ein weiterer Grund ist, dass durch ein Reibung zwischen den Knochensplittern neben andauernden Schmerzen eine ausbleibende Knochenheilung (Pseudarthrose) hervorrufen werden kann.
Weitere Gründe für eine Operation können eine frühzeitigere Aktivität oder auch kosmetische Aspekte sein bei entsprechendem Hochstand des Schlüsselbeines.
Ob bei Ihnen eine konservative oder operative Behandlung besser geeignet ist, erfahren Sie bei unserem Spezialisten
PROF. DR. MED BEN OCKERT
Specialist in orthopedics and accident surgery, sports medicine.